Data, please! (Installation)



interaktive audiovisuellen Installation


interactive audiovisual installation


Unser Online-Verhalten ist Marketing-Mechanismen unterworfen. Klicks, Likes, Watch Time… werden in Algorithmen umgewandelt und ständig überwacht und aktualisiert, um personalisierte Inhalte und die Beteiligung der Nutzer aufrechtzuerhalten. Die gewonnenen Informationen werden dann durch gezielte Werbung monetarisiert.

Inzwischen ist die Webcam-Nutzung der meisten Menschen exponentiell angestiegen. Wir schalten unsere Kameras in Videokonferenzen, Live-Streams an und halten unser tägliches Leben in „Stories“ fest. Intime persönliche Details, wie unsere Wohnräume und Gesichtsausdrücke, werden mit unserer Online-Community geteilt, aber wir verlieren leicht den Überblick über die Prozesse, die unsere Bilder von einem Gerät zum anderen durchlaufen.

Ein aktiver Zugriff auf diesen Daten könnte Firmen eine Fülle neuer Informationen liefern, die sie in ihre Algorithmen einspeisen. Könnte dies der nächste Schritt der hungrigen Datenmaschinen sein? Und wo ziehen wir als Individuen die Grenze?

Auf spielerische Art und Weise erkunden De Troyer und Reichelt mit der interaktiven audiovisuellen Installation »Data, please!« die Möglichkeit der Webcam-basierten Nutzerverfolgung. Sie laden die Besucher ein, sich mit ihren Körperdaten im digitalen Raum auseinanderzusetzen.


Our online behavior is subject to marketing mechanisms. Clicks, likes, watch time… are transformed into algorithms, and constantly monitored and updated in order to upkeep personalised content and user engagement. The retrieved information is then monetized through targeted advertising.

Meanwhile, most people’s webcam usage has risen exponentially. We open our cameras through video conferences, live streams and the capture of our daily lives in “stories”. Intimate personal details like our living rooms and facial expressions are shared with our online community, but we easily lose sight of the processing chain our images travel through from one device to the other.

Actively accessing this feed could provide cooperations with a wealth of new information, ready to be fed to their algorithms. Could this be the next step in the growth of the hungry data machines? And, where do we as individuals draw the line?

In a playful way, De Troyer and Reichelt explore the possibility of webcam-based user tracking with the interactive audiovisual installation »Data, please!« They invite the visitors to engage with their body data in the digital space.


Woman looking into the camera with her facial features, hand and arm analysed by computer software. / Frau, die in die Kamera schaut und deren Gesichtszüge, Hand und Arm von einer Computersoftware analysiert werden.

JANA DE TROYER: HUMAN EXPERIENCE DESIGNER

Begeistert von zeitgenössischen Klängen bewegt Composer/Performer Jana De Troyer sich — mit oder ohne ihre Saxophone — zwischen den verschiedensten Genres des 20. und 21. Jahrhunderts. Als Performerin hat sie ausführlich verschiedene Genres und Stile gespielt, darunter (zeitgenössische) klassische, freie Improvisation, Kammer-, Orchester- und elektronische Musik. Als Komponistin ist De Troyer fasziniert von dem Web 2.0, zeitgenössischen Kommunikationsmodellen, alternativer Notation und der Grauzone zwischen Komposition und Improvisation. Ihre Neugier hat zur Schaffung und Mitgestaltung vieler neuer Werke beigetragen und zu einem Dutzend interdisziplinärer Kooperationen mit anderen Kreativen wie Tänzern, Grafikern, Programmierern und Zirkusartisten geführt. Ihre Basis hat sie derzeit in Hamburg (DE) und Gent (BE).

Thrilled by contemporary sounds, composer/performer Jana De Troyer moves — whether or not accompanied by her saxophones — between the most diverse genres of the 20th and 21st century. As a performer, she has played extensively in configurations across an array of genres and styles, such as contemporary classical, free improvisation, chamber-, orchestral- and electronic music. As a composer De Troyer is fascinated by Web 2.0, contemporary communication models, alternative notation and the grey zones between composition and improvisation, as well as between music and sound art. Her curiosity has contributed to the creation and co-creation of many new works and has led to a dozen of interdisciplinary collaborations with other creatives, such as dancers, print-makers, programmers and circus artists. She is currently based in Hamburg (DE) and Ghent (BE).


janadetroyer.com


STEFFEN REICHELT: COMPUTER AND MORE

Steffen Reichelt hat in Berlin Informatik und Philosophie studiert. Aktuell ist er für Sprechkunst an der HMDK Stuttgart immatrikuliert. Er schreibt Lyrik im Karlsruher Literatur Automaten Kollektiv (KLAK) und produzierte Hörspiele, die bei den ARD Hörspieltagen im ZKM ausgestrahlt wurden. Daneben ist er selbständiger Softwareentwickler und produziert interaktive Erfahrungen im Web und Echt.

Steffen Reichelt studied computer science and philosophy in Berlin. He is currently enrolled in the »Sprechkunst« program at the HMDK Stuttgart. He writes poetry in the »Karlsruher Literatur Automaten Kollektiv«(KLAK) and has produced radio plays that were broadcast at the ARD Hörspieltagen at the ZKM. In addition, he is a freelance software developer and produces interactive experiences on the web as well as in real life.


steffenreichelt.de